Dienstag, 25. November 2008

3 Tage Kyôto

Bevor ich mit Kyôto anfange, möchte ich hier kurz noch ein Bild online stellen. Bei Mitsuwa gibt es seit kurzem Weihnachtssterne und da haben Marie und ich uns jeweils einen gekauft, damit hier mal so langsam Weihnachtsstimmung aufkommt. Damit war es aber noch nicht getan. Eine Decke und ein wenig Deko fehlte auch noch. Nur auf gestapelten Kartons wirkt der Weihnachtsstern auch nicht *gg* Also sind wir in die Stadt gefahren und haben nach Weihnachtsdecken Ausschau gehalten. Leider gibt es hier sowas gar nicht, das einzige was wir finden konnten waren Tischläufer und die nützen einem wenig, wenn man keine vernünftige Decke findet. Zum Glück gibt es in der Innenstadt aber einen Stoffladen und da haben wir uns dann jeweils 1 1/2m Stoff gekauft. Das Ergebnis sieht echt schön aus. Den hässlichen Pflanztopf vom Weihnachtsstern habe ich noch mit Geschenkband aus dem 100en Shop verziert. Am Wochenende kam dann auch eine Karte von Sassi mit einem kleinen Adventskalender und der hat natürlich auch gleich seinen Weg auf den Weihnachtstisch gefunden. Bald müsste auch das Paket von meinen Eltern kommen und da wird dann auch noch ein wenig Naschkram drin sein (*0*)


Am Donnerstag hat es übrigens das erste mal geschneit... leider war auch Schneeregen dabei, was das Ganze etwas ungemütlich machte (>o<)

Nun aber zu Kyôto! Ein Glück, dass wir überhaupt nach Kyôto gekommen sind bzw. das Hinkommen wäre nicht das Problem gewesen, eher das Übernachten. Da wir so wenig Zeit hatten, haben wir erst Mittwoch unsere Ausflüge geplant und auch nach Übernachtungsmöglichkeiten gesucht. Letztendlich lief es darauf hinaus, dass wir uns zu dritt (Ania, eine Studentin aus Polen war mit von der Partie) ein Einzelzimmer teilen mussten, aber da wir eh nur zum Schlafen da sein wollten, war es halb so wild. Allerdings mussten wir in zwei unterschiedlichen Hostels übernachten, da die aber von einem Geschwisterpaar geleitet wurden machte das die Sache etwas einfacher.
Freitag Morgen um 8:19 haben wir die Bahn zum Fukui Eki genommen um dort die Hin- und Rückfahrtickets zu kaufen und um von dort aus direkt nach Kyôto zu fahren. Die Fahrtzeit von 1:30 Std. habe ich zum lernen genutzt. Als mich mein Lerneifer verließ hat der nette Herr neben mir gleich die Chance ergriffen und mich angesprochen. Er hatte die Worte "ja" und "aber" aufgeschnappt und da er schon ein paar Mal in Deutschland war, natürlich gleich verstanden, dass wir Deutsche sind *gg* Er hat ein wenig Deutsch gesprochen und wir haben uns auch etwas auf Japanisch unterhalten.

In Kyôto angekommen mussten wir uns erstmal auf die Suche nach unserem Hostel machen, wir haben es auch fast gleich gefunden. Ich hab ja erwartet, dass wir erstmal unsere Sachen aufs Zimmer bringen dürfen. Aber nein, der Mann, der sich bereits am Telefon als überaus kommunikativ herausgestellt hat, hat uns gleich sämtliche Sehenswürdigkeiten von Kyôto erklärt. Wir standen noch in voller Montur an der Rezeption. Die Rucksäcke sollten wir letztendlich an der Rezeption stehen lassen, da das Zimmer noch nicht fertig gereinigt war.
Eigentlich wollten wir am Freitag zum Shugakuin. Da man sich da für die Touren anmelden muss, hatten wir ursprünglich geplant, gleich nachdem wir eingecheckt haben, dort hin zu fahren. Allerdings haben wir dann beschlossen, die Besichtigung auf den nächsten Kyôto-Besuch zu verschieben. Da wir nicht sicher gehen konnten, noch Plätze für die Tour zu bekommen. Statt also den halben Tag mit der Fahrt zum Kaiserlichen Amt (oder wie auch immer sich das schimpft) und wieder zurück zu verbringen, haben wir uns den Higashi Honganji und den Nishi Honganji angeschaut. Leider waren beide teilweise verpackt, zwecks Renovierungsarbeiten. Danach wollten wir uns noch einen Garten anschauen, dieser hatte aber schon geschlossen, als wir dort ankamen. Also haben wir uns auf den Weg nach Gion gemacht und uns den Yasakajinja angeschaut. Es war schon dunkel und hat geregnet, aber trotzdem war es sehr schön, besonders die leuchtenden Laternen.
Zurück im Hostel durften wir endlich in unser Tatamizimmer. Die Futons lagen schon bereit und wir konnten uns erstmal ein wenig von der ganzen Lauferei erholen. Besonders wohnlich war es nicht, aber zum Schlafen hat es gereicht. Auch wenn meine Nacht nicht sehr erholsam war, da ich ziemlich hart lag und mir die Schultern am Morgen richtig weh taten.

Am Samstag sind wir um 8 aufgestanden, damit wir genügend Zeit haben würden und uns die Tempel im Hellen anzusehen. Hier wird es ja leider schon sehr früh dunkel. Unsere Sachen haben wir da gelassen, die wurden dann von der Schwester des Inhabers abgeholt und dann in ihr Hostel gebracht. Der Plan für Samstag war der Philosphenweg, Tetsugaku no Michi. Startpunkt war der Ginkakuji. Leider hatte uns damals schon Dr. Hennig in Hamburg erzählt, dass dieser momentan renoviert wird. Aber was solls, der Garten sollte ja auch schön sein. Und wirklich, das war er. Die Blätter der Ahornbäume waren teilweise schon rot und der Kontrast zu den immernoch grünen Bäumen war einfach wunderbar. Danach gings weiter zum Hônenin, von dort aus weiter zum Anrakuji und zum Ôtoyojinja. Der Magen hin uns irgendwann schon in den Kniekehlen denn, man glaubt es kaum, es gab keine Restautants weit und breit und wenn es eins gab, dann natürlich ein wenig zu teuer für unseren Geschmack. Aber es half nichts. Die Takoyaki, die wir uns zwischendurch gegönnt hatten, haben das Loch im Magen auch nicht wirklich füllen können. Also mussten wir wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und nach langem Suchen in ein teures Restaurant setzen. Hätte das Essen wenigstens geschmeckt, hätte ich ja nichts gesagt... aber das Curry war seinen Preis wirklich nicht wert. Nun gut, ein wenig gestärkt gings dann weiter zum Nanzenji, dort haben wir uns etwas die Zeit vertrieben und noch eine halbe Stunde am Toilettenhäuschen angestanden. War ganz praktisch, da es so langsam dunkel wurde und wir zu unserer nächsten Station aufbrechen konnten, dem Eikandô. Dieser sollte nämlich ab 17:30 beleuchtet sein. Ania konnte uns überzeugen und wir haben uns schließlich in die laaaaange Schlange gestellt und auf den Einlass gewartet (ich hatte bereits die Nase vom ewigen Warten gestrichen voll). Die Atmosphäre im Garten war schön, wurde aber leider durch die vielen Menschenmassen etwas getrübt.
Da wir nicht wussten wo unser neuer Übernachtungsort ist, sollten wir bis zu einer bestimmten Bahnstation fahren, von wo uns dann die Besitzerin des Hostels mit dem Auto abgeholt hat. Über den Service kann man nicht meckern. Das Zimmer war viel schöner als das erste, und ich habe etwas besser geschlafen, als die Nacht zuvor. Wahrscheinlich war ich einfach viel zu kaputt.

Sonntag hieß es dann wieder um 8 Uhr aufstehen und auf zum Kiyomizudera. Die Warteschlange vor dem Bus hat meine morgendliche Laune nicht gerade verbessert... na ja, nach etwa einer Stunde im Bus, in der wir aber etwa nur gefühlt 2 km voran gekommen sind, sind wir letztendlich ausgestiegen (der Bus war eh überfüllt) und sind den Weg zum Kiyomizudera gelaufen... bzw. wir haben uns in der Menschenmasse treiben lassen *hust* Da Sonntag und gutes Wetter war, wollte natürlich jeder die Gelegenheit fürs Sightseeing nutzen. Die Wartezeit für den Eintritt in den Tempel haben Marie und ich uns nicht gegeben, sondern haben uns draußen ein wenig umgeschaut, während Ania sich auch den Tempel von innen angesehen hat. Danach haben sich unsere Wege getrennt, da Marie und ich noch in der Innenstadt einkaufen gehen wollten. Ania ist noch weiter auf Besichtigungstour gegangen.
Da wir morgens schon an der Kyôtostation kein Schließfach mehr bekommen haben (wie auch bei etwa 500 schließfächern für Millionen von Leuten?!) Haben Marie und ich unser Glück in der Hankyu Kawaramachi Station versucht, leider mit dem selben Ergebnis. Die Schultern taten uns mittlerweile wirklich weh und da es in der Einkaufsstraße eher kleine Geschäfte gab, waren die Rucksäcke auch noch hinderlich. Aber das Metamorphose Lolita Geschäft hab ich mir deswegen nicht entgehen lassen. Die hatten so schöne Sachen da, und die Mädchen waren sehr lieb. Eigentlich hatte ich gehofft, noch mehr Gololi Läden zu finden.

Um 20 Uhr hatten wir uns mit Ania am Hauptbahnhof verabredet, dort haben wir uns den riesigen Weihnachtsbaum angeschaut und noch einen heißen Kakao getrunken, bevor es wieder Richtung Fukui ging. Leider haben wir keine Sitzplätze für die Rückfahrt reserviert, da wir natürlich noch nicht wussten, mit welchem Zug genau wir nun letztendlich zurück kommen würden. So mussten wir die 1 1/2 Stunden im Zug stehen. Na gut... die restlichen 10 Minuten hatten wenigstens Marie und ich einen Sitzplatz.

Wieder im Wohnheim hab ich meine Schuhe ausgezogen und das erste danach war das heiße Wasser für ein Bad einzulassen. Das tat gut. Danach bin ich auch gleich ins Bett, schließlich war es dann auch schon 24 Uhr. Das Ausschlafen am nächsten Tag hat echt gut getan.

Alles in Allem war es trotz nerviger Busfahren und Warteschlangen ein sehr schönes Wochenende. Marie und ich wollen aber auf jeden fall noch einmal nach Kyôto.

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